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Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ)

Ferienfreizeit 2023

In diesem Jahr ging es für die ASJ Bremen erneut zur Ferienfreizeit in das Sommercamp Otterndorf.

Vom 15.-22.07.2023 führte uns die diesjährige Ferienfreizeit der ASJ Bremen erneut ins Sommercamp Otterndorf, direkt an der Elbmündung an der Nordsee. Nachdem wir im vergangenen Jahr dort eine super entspannte, aufregende Woche verbracht haben, wollten wir dort unbedingt wieder hin.

Der Abreisetag war entsprechend des Sommerwetters auch sehr warm; beim Landesverband trafen wir uns am späten Vormittag, um das Gepäck in zwei Fahrzeuge zu verladen und dann gemeinsam mit dem Zug nach Otterndorf zu reisen, während die beiden Fahrzeuge mit ihren Fahrer:innen und Begleitern (manchmal braucht es eben auch menschliche Navigatoren) ins Sommercamp „vorfuhren“. So konnte bis zum Eintreffen der Zugreisenden vor Ort bereits alles Administrative (Anmeldung, Schlüsselübergabe, Inventur des Geschirrs im Gemeinschaftszelt, Gepäck ausladen aus den Fahrzeugen, Vorbereiten der Campausweise etc.) erledigt werden. Nach der Ankunft der Teilnehmer:innen in Otterndorf wurden zunächst die Zelte bezogen und die Betten „schlaffertig“ gemacht. Da noch etwas Zeit übrig war, wurde schon einmal das Gelände erkundet, wobei die meisten Mitgereisten es bereits aus dem letzten Jahr kannten. Auch die ASJ Hannover, die in diesem Jahr parallel mit uns ins Sommercamp gereist ist und in direkter Nachbarschaft zu unserem Campdorf wohnte, war eingetroffen und hat ihr Zeltdorf bezogen. Christoph und Jarne bezogen in diesem Jahr übrigens gemeinsam das „Bürgermeisterzelt“ und nahmen die entsprechend damit verbundenen, organisatorischen Aufgaben wahr.

Nach dem ersten Abendbrot besuchten unsere Betreuer:innen das Campdorf der ASJ Hannover, um sich kennenzulernen und gemeinsam Gespräche zum Ablauf zu machen. In unserem Camp wurde dann ein gemütlicher, erster Abend im Sommercamp mit vielen Kartenspielen (diese waren in diesem Jahr täglich „der Renner“) verbracht, bevor es dann ins Bett ging.

Der Sonntagvormittag begann trocken und sonnig, sodass schon bald nach dem Frühstück die ersten Mutigen zum Segelsteg aufbrachen, um dort die Segelprüfung zu absolvieren. Fasziniert waren wir von der Unerschrockenheit der Kleinsten, die hier dem einen oder anderen „Großen“ beim Segeln etwas vormachten. Segeln macht hungrig – zum Glück gab es dann auch direkt danach schon das Mittagessen. Am Nachmittag hatten wir einen Termin beim DLRG-Steg, wo wir zunächst erst einmal alle die Schwimmprüfung ablegen mussten; diese ist Voraussetzung, damit alle schwimmen oder andere Wasseraktivitäten nutzen dürfen. Zugegebenermaßen haben wir uns die Wassertemperatur etwas wärmer vorgestellt, als sie dann tatsächlich war und führte nach der Schwimmprüfung schon zu ersten Befürchtungen, die sich schon in der kommenden Nacht bewahrheiten sollten.

Auch an diesem Abend wurden vor allem Kartenspiele im Gemeinschaftszelt gespielt oder die Gegend, vor allem der nahegelegene Deich erkundet, der bei gutem Wetter das eine oder andere tolle Bild von Sonnenuntergängen entstehen ließ. Sodann brach die zweite Nacht herein.

Am frühen Montagmorgen rächte sich das kältere Wasser sowie die frische Luft in der Form, als dass unser Bürgermeister mit einer stärkeren Erkältung aufwachte. Statt Kaffee hieß es nun Tee, statt Bürgermeister-Besprechung (die jeden Morgen stattfand und nun Jarne stellvertretend daran teilnehmen musste) hieß es nun Bett. Das übrige Campgeschehen konnte aber wie gewohnt weitergehen; so wurde von ein paar Campbewohnern die Holzwerkstatt des Sommercamps besucht, wo ein paar niedliche Holztiere entstanden sind. Als Programm nach dem Mittagessen hatte Maik das Bengelspiel vorbereitet, in dem sich verschiedene Teams mit Rollen wie der "behaarten Beate" oder dem großen, grünen, sehr kleinen Häslein" im Kampf um ihre Karte messen sollten, auch wenn das nicht-chaos der Karten hierbei spürbar für Chaos sorgte.

Während der gesamten Woche haben wir tagsüber unsere eigens erstellte „Pride-Flagge“, die wir zuvor schon beim CSD in Köln dabeihatten, am Flaggenmast des Campdorfes gehisst. Schnell gab es schon erste Vermutungen, dass diese uns „geklaut“ werden sollte. Vor allem aus dem Nachbardorf, wo die ASJ Hannover zu Hause war, hörte man immer wieder entsprechende Stimmen. Einige Versuche konnten jedoch erfolgreich vereitelt werden. Auch wenn unser Camp am Montagnachmittag zeitweise verwaist aussah – der kranke Bürgermeister hat hier schon zwei „Capture the Flag“-Versuche zum Misslingen gebracht. Wer rechnet auch damit, dass doch jemand da ist 😊

Den Abend verbrachten wir dann damit, erstmals Perlentiere zu basteln, Karten zu spielen oder auch eine Runde Werwolf zu spielen. Dann brach die Nacht herein und das Dorf schlief ein…

Der Dienstagmorgen begann mit unschönen Informationen aus der Nacht, in der in verschiedenen Campdörfern ungebetene Gäste gesichtet wurden. Trotz weiter vorhandenen Erkältungssymptomen kümmerte sich unser Bürgermeister bei der Besprechung um die Informationsweitergabe. Im weiteren Verlauf und aufgrund ähnlicher Meldungen aus anderen Camps führten wir sodann erstmals eine aktive Nachtwache ein. Am Dienstagvormittag jedoch sollte natürlich Spaß an oberster Stelle stehen, sodass wir mit ein paar Teilnehmer:innen Ponyreiten waren. Nach dem Mittagessen fuhren vier ASJ`ler:innen aus Bremen gemeinsam mit einigen ASJ`ler:innen aus Hannover gemeinsam mit dem Fahrrad nach Cuxhaven, um dort einen schönen Nachmittag mit Eisessen zu verbringen. Im Camp selbst wurden verschiedene Aktivitäten genutzt und der Abend nach dem Abendessen abermals mit Kartenspielen, Perlentiere basteln und vielen Gesprächen in Kleingruppen sowie Fotosessions am Deich verbracht. Nach dem Abendessen verließen uns, zeitweise oder auch für den Rest der Woche, ein paar ASJ`ler:innen, da sie andere Termine in Bremen hatten oder auch wieder arbeiten mussten.

Der Mittwochmorgen begann regnerisch, sodass wir den Vormittag eher im Gemeinschaftszelt als draußen im Regen verbrachten. Auch in dieser vergangenen Nacht wurden ungebetene Gäste gesichtet, durch die Anwesenheit von wachen Betreuer:innen waren jedoch alle Teilnehmer:innen stets sicher und konnten in Ruhe schlafen. Lediglich die Nachtwachen legten sich nach dem Frühstück noch für ein paar Stunden ins Bett. Langsam wurde das Wetter immer unbeständiger, regnerischer und kühler, sodass wir spontan nach dem Mittagessen in die Sole-Therme nach Otterndorf fuhren, wo wir drei Stunden lang im Salzwasser des Bades pure Entspannung genießen durften. Rechtzeitig am Nachmittag zurück und noch vor dem Abendessen nahmen wir am Geocaching des Sommercamps teil, welches Jarne in der Zeit des Besuchs der Therme in Otterndorf vorbereitet hat. So kam hier keine Langeweile auf und am Ende haben alle auch den Code der Schatzkiste richtig herausgefunden, in der sich Kartenspiele, Süßigkeiten und Seifenblasendosen befanden. Insbesondere die Seifenblasen fanden in den folgenden Stunden und Tagen reichlich Anwendung 😊

Am Ende des Tages brach jedoch die Nacht erneut herein und das Dorf schlief ein – nicht nur beim Werwolf-Spielen am Lagerfeuerplatz, sondern auch danach im Campdorf. Die Nachtwache war in dieser Nacht übrigens ohne besondere Vorkommnisse verlaufen.

Donnerstagmittag wurde ein unbeobachteter Moment – bedingt durch die Leere bzw. Abwesenheit der Campbewohner – von der ASJ Hannover dazu genutzt, endlich einen neuen, diesmal erfolgreichen Versuch des Klauens unserer gehissten Flagge zu unternehmen. Der Schreck bei der Rückkehr war riesig. Umgehend entpuppten sich unsere Campbewohner zu wahren Kämpfer:innen und rüsteten sich mit Wasserpistolen, Wasserspritzpumpen und allerhand Wasserbomben aus, bevor sie gemeinsam das Camp der ASJ Hannover stürmten. Der hierbei gestartete Versuch, die Flagge der ASJ Hannover zu klauen, scheiterte jedoch kläglich an den angebrachten Sicherheitseinrichtungen, von denen wir für das nächste Jahr nur lernen können! Klitschnass wurde bald der Rückzug in unser Camp erwogen. Am Abend wurde dann gemeinsam gegrillt, und schon bald erreichte uns eine „Lösegeldforderung“ der ASJ Hannover, um unsere Flagge zurückzubekommen. Die Forderung war zugegebenermaßen sehr hart, aber trotzdem fanden sich freiwillige Campbewohner:innen, um am nächsten Morgen um kurz nach 7 das Watt am Deich zu entern und sich dort zu wälzen und somit die Forderung zu erfüllen.

Am Abend gab es zunächst eine „Pizza-Schlacht“ im Betriebshof des Sommercamps; die Küche lud zum Pizzaessen ein, welche in Massen vorbereitet und gebacken wurde. Im Anschluss lud das Camp zur Campdisco in die Niedersachsenhalle – der campeigenen Sporthalle, die auch für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann – ein, bei der ein bunter Discoabend mit vielen gewünschten Liedern sowie Softgetränken verbracht wurde.

Freitagmorgen erwachte das Dorf – und unsere geliebte Flagge war zurück. Die fordernde Gegenseite hat den Einsatz im Watt schlicht und einfach „verpennt“, sodass wir am Ende gar nicht erst ins Watt mussten. Verbunden mit den Befürchtungen um weitere Krankheitsausfälle war dies allein aus Fürsorgepflichten heraus schon zu begrüßen! Dieser letzte „volle Tag“ wurde von allen noch einmal intensiv für verschiedene Aktivitäten im Campdorf und im Camp selbst genutzt. Für den letzten, gemeinsamen Abend wurde „Schlag den Gruppenleiter“ mit dem Untertitel „vor allem Christoph ;)“ vorbereitet und nach dem Abendessen auch durchgeführt. Dass der Abend am Ende zu Tränen führte – nun, dazu später!

In neun verschiedenen Spielen mussten die Teilnehmer:innen sich gegen die Gruppenleiter:innen behaupten – ganz wie in der legendären Pro7-Sendung „Schlag den Star“. Viele Rätselspiele, Schätzfragen und Aktionsspiele wurden gespielt, sodass am Ende ein knapper Sieg für die Teilnehmer:innen dabei heraussprang. Insgesamt eine sehr beachtliche, sehr gute Leistung, war doch ein Sieg gegen die Gruppenleiter:innen in den vergangenen Jahren eher schwierig. Da das Spielen sehr viel Zeit brauchte, wurde es dann eben nach neun (von geplanten 16!) Spielen beendet, da ein wenig Schlaf sicherlich guttun würde und noch ein letzter, weiterer Punkt für diesen Abend geplant war: Christoph´s Abschied!

In der versammelten Runde wurde zunächst kurz die Ferienfreizeit reflektiert und der bevorstehende Abreisemorgen mit allen notwendigen Arbeiten besprochen, bevor Christoph zu einer kleinen, überraschenden Rede ansetzte. Überraschend allein schon deshalb, weil sie eigentlich erst für den 16.09. – der Nachwahl einer/eines neuen Ortsjugendleiter/in – geplant war und sie bis zum Nachmittag nicht einmal Gesprächsthema sein sollte. Sie wurde dann jedoch von einem Teilnehmer „gefordert“. Diese kleine Rede waren zwei Din-A4-Seiten, handschriftlich in Schriftgröße 12 geschrieben, die mit dem einfachen Wort „Danke“ am Ende ihren Abschluss fand. Das „Danke“ stand – und steht immer noch – für so vieles, was in den vergangenen, knapp 9 Jahren, gemeinsam in der ASJ erlebt wurde. Denn Christoph wird im September aus zeitlichen, beruflichen Gründen aufhören und wird der ASJ eher nur noch im Hintergrund beratend zur Seite stehen. Überraschend für ihn wurde es zum Schluss unerwartet emotional: die Jugendlichen haben für ihn in wochenlanger Vorplanung ein „Abschiedsvideo“ mit dem Titel „Christoph in 3 Worten“ gedreht – ein kleiner Mix aus eben besagten drei Worten sowie vielen Schnittbildern aus der ASJ-Zeit. Statt drei Worte gab es drei Absätze zum Schluss von Jarne, die jedoch nicht verstanden werden konnten, da zeitgleich ein Starkregen mit Gewitter über das Sommercamp hereinbrach. Auch ein kleines Erinnerungsgeschenk durfte nicht fehlen: Es gab ein handgemaltes Bild eines Chamäleons mit Regenbogenfarben sowie dem Samariterkreuz, auf der Rückseite von allen unterschrieben. Dieses sollte eigentlich im neuen Büro von Christoph Platz finden – dazu gleich mehr. Den Abschluss fanden wir in einem gemeinsamen „Gruppenluscheln“ (eigentlich Gruppenkuscheln, allerdings wurde ein veröffentlichter Instagrambeitrag durch Tränen beim Schreiben nicht mehr korrigiert) mit vielen Tränen, bevor es in die letzten Nacht – mit einer entsprechenden Nachtwache – ging und alle zum letzten Mal ihre Betten in den Zelten gingen.

Der folgende Morgen war früh zu Ende und nach einem relativ schnellen Frühstück ging es darum, die Zelte zu räumen und zu reinigen, das Gepäck einzupacken und zu verladen sowie ein paar kleine Dinge „zu sichern“, bevor sie ausversehen wegkommen. Auch das Bild vom Chamäleon wurde gesichert, verschwand aber auf bisher unbekannte Weise leider während der Abnahme des Zeltdorfes in unbekannte Richtungen. Die Zeltabnahme fand überpünktlich statt, sodass wir schon sehr früh abreisebereit waren. Zwei organisierte Transporter des Sommercamps brachten die Teilnehmer:innen dann zum Bahnhof Otterndorf, von wo aus die Rückreise über Cuxhaven und Bremerhaven nach Bremen startete. Und wieder fuhren zwei ASB-Fahrzeuge, vollgepackt mit Gepäck und vielen, schönen Erinnerungen an diese Ferienfreizeitwoche, nach Bremen voraus.

In den Mittagsstunden waren dann alle wieder heile in Bremen angekommen und konnten von ihren Eltern am ASB-Landesverband glücklich, zufrieden und mit Sicherheit auch müde in Empfang genommen werden. Als letzte Bürgermeister-Amtshandlung konnte Christoph dann zu Hause noch einmal das Abschiedsvideo in voller Länge sehen und vor allem hören und kam mit Recht zum Entschluss: „Es war eine bunte, geile Zeit mit Euch. Danke!“