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Hilfen für Menschen mit Behinderung

Erfahrungsbericht zum Praktikum in der ASB-Tagesförderstätte

Ilayda Uygun und Pascal Schäfer arbeiten seit letztem Sommer beim Arbeiter-Samariter-Bund Bremen (ASB), in der Tagesförderstätte für Menschen mit Behinderungen. An der Elisabeth-Selbert-Straße in Bremen Osterholz werden 60 Menschen mit komplexen Behinderungen bei der Teilhabe am Arbeitsleben begleitet.

Wenn es im letzten Schuljahr nicht so richtig läuft, man aber trotzdem ein Fachhochschulstudium anstrebt, gibt es die Möglichkeit durch ein Praktikumsjahr in einem Betrieb die Fachhochschulreife zu erwerben. Das Praktikumsjahr wird auch als Vorpraktikum für verschiedene Ausbildungsberufe anerkannt. Ilayda Uygun und Pascal Schäfer arbeiten seit letztem Sommer beim Arbeiter-Samariter-Bund Bremen (ASB), in der Tagesförderstätte für Menschen mit Behinderungen. An der Elisabeth-Selbert-Straße in Bremen Osterholz werden 60 Menschen mit komplexen Behinderungen bei der Teilhabe am Arbeitsleben begleitet.

Ilayda Uygun unterstützt im Tonraum eine junge Frau im Rollstuhl beim Glasieren eines Tellers. Da die  junge Frau Schwierigkeiten hat, den Pinsel zu greifen, erleichtert ihr Frau Uygun  die Arbeit mit einem einfachen Hilfsmittel. Der Pinsel steckt in einem Tennisball und der Ball auf einem Stock mit einer Greifhilfe. So können die beiden Frauen gemeinsam glasieren. Beide sind ein eingespieltes  Team und die  Arbeit macht  ihnen sichtlich Spaß.

„Nach der Realschule  wollte ich kein Abitur machen. Ich brauchte erstmal ein bisschen Abstand zur Schule.“, berichtet Frau Uygun. „Deswegen habe ich mir nach der Schule ein bezahltes Praktikum gesucht.“ Besonders wichtig sei ihr dabei gewesen, mit Menschen, die Unterstützung benötigen, zu arbeiten. „Mit Menschen mit Behinderung habe ich vorher nicht wirklich Kontakt  gehabt, aber hier in der Tagesförderstätte kommt man doch sehr schnell rein.“

Angefangen hatte alles mit einem Telefonkontakt auf eine Anzeige. Dann wurde ein Hospitationstag zum Kennenlernen vereinbart. „Diesen ersten Kontakt fand ich sehr gut.“, erinnert sie sich. „Die  Kolleginnen im Team waren sehr nett und zu den behinderten Beschäftigten habe ich schnell Kontakt bekommen.“ Seit August 2017 arbeitet sie von montags bis freitags im Team der Ton-/Gartengruppe. Sie unterstützt die Beschäftigten bei den Mahlzeiten, bei der Pflege und im Tonraum. „In der Werkstatt habe ich verschiedene Aufgaben. Abhängig von den einzelnen Beschäftigten sind sie ganz individuell. Dann kommen noch  verschiedene Nachmittagsangebote hinzu. Besonderen Spaß machen mir die Musikgruppe, die Disko und die Vorlesegruppe. Außerdem begleite ich Beschäftigte bei Einkäufen und nehme an der Farbwerkstatt teil.“

Zuerst war es für die junge Frau nicht leicht sich in den komplexen Strukturen der Tagesförderstätte zurecht zu finden. Aber das änderte sich schon nach wenigen Tagen. „Ich bin gut reingekommen, weil die Mitarbeiterinnen mich sehr gut angeleitet haben.“, sagt Ilayda Uygun mit einem Lächeln. „Man arbeitet im Team und bekommt viel erklärt und hat immer freundliche Ansprechpartner.“ Während des Praktikums hat sie von Mitarbeiterinnen und Auszubildenden viel über das Berufsbild „Heilerziehungspflege“ erfahren. Für sie ist inzwischen klar, dass sie nach dem Praktikum in diesem Bereich eine Ausbildung machen will.

Pascal Schäfer hatte nach der Schule keine Ausbildungsstelle gefunden, er entschloss sich dann die Fachhochschulreife durch ein Praktikumsjahr beim ASB zu machen. „Ich hatte keine Erfahrung in der Arbeit mit Behinderten und war unsicher, ob ich diese Arbeit leisten kann. Aber das war schnell vorbei. Ich habe gemerkt, dass es Spaß macht mit den Beschäftigten etwas zu unternehmen und sie zu unterstützen.“ Neben der Begleitung beim Arbeitsangebot unterstützt er die Beschäftigten beim Kochen. Bei den Einkaufsgängen kommt auch oft das Side-by-Side Fahrrad zum Einsatz, auf dem viele Beschäftigte sehr gern fahren.

Ab Juli dieses Jahres beginnen in der Tagesförderstätte wieder einige Schüler/innen mit ihrem Jahrespraktikum. „Für uns sind die jungen Kolleginnen und Kollegen immer ein Bereicherung.“, sagt Heinz Becker, Sozialpädagoge und Leiter der Tagesförderstätte. Und  weist darauf hin, dass noch einige Praktikumsstellen frei sind.

Kontakt: ASB Tagesförderstätte, Heinz Becker, Tel.: 0421 - 4 10 04 10
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Text: Jochen Schlüter